Pubertätstheorie

Die Pubertätstheorie ist von mir so verfasst und benannt, weil sie die Parallelen sichtbar macht zwischen dem Aufwachsen eines Menschen und der Entwickelung einer Demokratie.

  • Der Mensch hat absolutes blindes Vertrauen in seinen Eltern ab seiner Geburt und als Kleinkind. „Mama/Papa sind die Besten!“
  • Als Kind entwickelt er seinen eigenen Willen und Meinung und teilt diese mit. Gewisse Dinge will es nicht machen. „Ich will mir nicht die Zähne putzen!“
  • Als Heranwachsender kommt es zum Widerstand gegen Willen der Eltern „Kannst mich mal! Du willst mein Leben zerstören.“

Ähnlich ist es in der Demokratie.

  • Am Anfang der Demokratie wurden die fähigsten Vertreter geschickt, welche ein hohes Ansehen hatten und denen die Bevölkerung Fähigkeiten weit über den eigenen Fähigkeiten zutraute . „Die haben mehr Ahnung als ich! Die wissen besser als ich, was zu tun ist.“
  • Mit der Chancengleichheit und dem allgemein besseren Bildungsstandart veränderte sich dies und die Bevölkerung sah sich den Voksvertretern gegenüber als ebenbürtig an. „Lass Die das mal machen! Da will ich mich gar nicht drum kümmern“
  • Mit dem Voranschreiten der Telekommunikation (Fernsehen, Radio, Telefon, usw.) entwickelte sich mehr und mehr eine negativere Haltung. „Die Schlauen gehen in die Wirtschaft – Die Dummen in die Politik!“
  • Doch heute ist die Informationsmenge (Internet (Socialmedia)) so groß, dass eine Bewertung der Information nur noch schwer möglich ist. Also werden (Teil-/manchmal auch Falsch-) Informationen nach Gutdünken ausgelegt (Man weiß, was man wissen will) . Die Meinung hat sich radikal geändert: „Politiker sind korrupt, wollen unser Geld, sind Staatsfeinde!“

Die Politik muss der Bevölkerung genauso mehr Freiheiten geben, wie man einem Jugendlichen mehr Freiheiten geben sollte, damit er seine eigenen Erfahrungen sammeln und Fehler machen kann.

Wir sind voll strafmündig („Wir könnten für unsere Taten lebenslange Haft bekommen.“) und voll geschäftsfähig („Wir könnten durch Abschluss eines Vertrages uns vollkommen ruinieren.“). Warum sollte man uns nicht zutrauen zu entscheiden, ob wir zum Beispiel noch ein neues kommunales Gebäude haben wollen?

Parteien und Wählergruppen auszuwechseln hilft so wenig, wie einem Heranwachsenden neue Erziehungsberechtigte zu geben, wenn sich nicht fundamental der Erziehungsstil ändert.

Ich fände es katastrophal, wenn die Bevölkerung sich von der Demokratie abwendet – wie manch junger Erwachsene mit seiner Familie bricht.

Lasst uns auch politisch erwachsen werden!